Der zweite Tag in Norwegen beginnt mit einem Frühstück in der Hütte und zeigt uns jede Menge Schönheit.
Inhalt
Hüttenfrühstück
Was für eine Nacht! Die kleine Hütte im Wald hat ein Wohnzimmer, einen kleinen Eingangsbereich mit Hightech Gasherd mit 2 Kochplatten, einen Wasserkanister mit 25 Liter Fassungsvermögen und – wie wir irgendwie erst bei der Abreise feststellen – batteriebetriebene Notfallbeleuchtung. Fast möchte ich schreiben: Da hätten wir uns ja am Vorabend Kerzenlicht und LED-Kerzen sparen können. Aber genau das war ja das Coole, also war es eher gut, dass wir die Beleuchtung übersehen haben. Vielleicht lag das ja auch daran, dass es ohne Beleuchtung so dunkel war in der Hütte. 🙂
Ich war mehr oder minder freiwillig am Abend auf dem Sofa eingeschlafen, und hatte mir nachts noch schnell eine Bettdecke aus dem 4-er Zimmer geholt. Und gegen 7 Uhr war dann die Nacht vorbei. Der Frühstückstisch war ja vom Abendbrot noch gedeckt und so gab es das erste gemeinsame Frühstück vom benutzten Tellerchen. Ohne fließend Wasser brechen halt gleich alle Dämme des gesellschaftlichen Anstands.
Nach dem Hüttenfrühstück kurz aufgeräumt, das Auto beladen, das Navi programmiert, und ab auf den zweiten Teil unseres Roadtrips quer durch Norwegen. Es lagen um die 3-4 Stunden Autofahrt vor uns und ein absolut unbekanntes Land von dessen Schönheit zwei von uns bisher nur gehört hatten. Am Abend würden wir es alle drei wissen.
Unser Ferienhaus liegt in Haukedalen, soviel war mir klar. Ich bin mir total sicher, dass ich das auch als Ziel in meine Navigation eingegeben hatte. Nur fiel das Navi immer wieder mal aus, und huschig wie ich manchmal bin habe ich dann vermutlich irgendwann einfach den Vorschlag einer bekannten Suchmaschine übernommen. Und schwupps waren wir in Richtung Haukedal unterwegs.
Grundsätzlich einigermaßen die gleiche Richtung. Zumindest für einen Teil der Strecke. Denn Haukedal liegt bei Bergen und darauf fuhren wir ja zu. Und hätten dann einfach mal ein wenig mehr nordwärts abbiegen müssen. Sind wir nicht, schließlich hatte das Navi ja den Auftrag uns nach Haukedal zu bringen.
Als ich meinen Irrtum bemerkte war’s deutlich zu spät und von da lag eine Autofahrt von 3-4 Stunden vor uns. Auch hier wieder durch ein absolut unbekanntes Land, und so wird sowas dann ja zumindest ein wenig erträglich. Und ein freundliches Gespräch mit der Kontaktperson von Interchalet hier in Norwegen gabs auch noch, weil ich ja unsere Verspätung ankündigen wollte.
Für das nächste Mal hab ich mir jetzt gemerkt, es ist eine verdammt gute Idee, wenn man von jemandem gleich die GPS Daten geliefert bekommt, diese dann auch ins Navi einzugeben. Viel kann da dann nicht mehr schiefgehen.
Das ist unser See
Das Ende vom Lied war dann übrigens die navigierende Ariane. Sie hat kurzerhand die ausgedruckte Karte genommen, kurz draufgeschaut, zweimal genickt und dann vor sich hingemurmelt: Na, das ist jetzt nicht so kompliziert, fahr mal geradeaus. Muss ich erwähnen dass wir kurz danach an einen See kamen. Schicker See übrigens. Noch schicker als Ariane zu uns sagte: Das ist unser See.
An dem wir aber noch ziemlich viele Kilometer fahren mussten bevor wir dann am Ende vor einem Haus standen und uns fragten, wo jetzt unser Vermieter wohnt. In genau dem Haus! Und für Leute mit Brille haben sie da ein Holzschild vor die Tür gestellt. Sinngemäß steht da drauf: Hier wohnt euer Vermieter. Ich muss zu unserer Entschuldigung sagen, dass wir total geflashed von diesem Land waren. Ein Tag lang im Auto, aber umgeben von jeder Menge beeindruckender Natur.
Es war ein sehr freundlicher Empfang und es gab eine ausgedehnte Hausbesichtigung. Und wie ihr später im Bericht zum Haus lesen werdet, haben wir neben einer Terrasse auch noch einen überdachten Grillbereich. Den wir vermutlich nicht benutzen werden, es sei denn Max fängt zum Wochenende einen Fisch.
Nudeln mit Dosenöffner
Unser Ferienhaus ist schon etwas betagt, und die Einrichtung hat ganz sicher ihre Zeit gehabt. Aber es passt in das Haus, und wir sind schwer angetan von unserem Zuhause für diese Woche. Zwar fehlt der direkte Blick auf den See. Aber der ist ziemlich egal, wenn man dafür auf solche Berge starren darf. Auf einen davon werden wir wohl am Donnerstag noch rauf.
Jetzt am Abend haben wir aber zunächst mal Hunger, und finden uns in der Küche wieder. Nudeln, Tomatensoße und viele Gespräche soll es geben. Nudeln sind da, die Tomatensoße und zusätzlich sogar Paprika, Gespräche gibt es sowieso. Nur, wie sollen wir die Dosen öffnen ohne Dosenöffner? Der ist nicht zu finden. Wie öffnet man eine Dose ohne sowas? Schlüssel? Wer möchte denn bitte für sowas seinen Schlüssel hergeben? Messer? Die sehen teilweise so stumpf aus, dass da kaum Hoffnung besteht. Schraubenzieher? Grundsätzlich eine gute Idee, aber wenn wir noch nicht einmal einen Dosenöffner in der Küche finden, wie sollen wir da im Haus irgendwo einen Schraubenzieher finden?
Es gibt ja zum Glück immer eine Schublade die man noch nicht geöffnet hat, oder eine Schublade die man ruhig ein zweites Mal öffnen kann. Und in genau der liegt das blöde Ding. Wir standen kurz vor Nudeln mit… Salz. Das hatte sich auch kurz im Schrank vor uns versteckt. Aber vielleicht war auch einfach nur der Tag lang gewesen und unsere Konzentration im Keller. Am Ende hat’s geschmeckt und das ist es was zählt.
Morgen geht es zu den Wasserfällen. Einen ganzen Wanderweg voll damit gibt es hier bei uns in der Ecke. Wir sind gespannt!