Die Hamburg Tour liegt hinter mir. 3 Tage in der Stadt, ein Vorstellungsgespräch, ein paar Postkarten zu schreiben und dann noch 3 Challenges, die ich zu erfüllen hatte.
In Zukunft gibt es hier nach Abschluss der Touretappe eine Zusammenfassung der Challenges. Ob ich sie geschafft habe oder eher gekniffen habe erfahrt ihr dann spätestens hier. Und ich sage hier nur Fischbrötchen und enge Kiste!
Allerdings sind natürlich grade die Challenges ein guter Grund für euch, endlich mal dem Youtubechannel mehr Aufmerksamkeit zu schenken.
Denn das Projekt Hostelmax findet ja zu einem großen Teil genau da statt.
Das waren die Aufgaben:
Inhalt
Hostelmax und das Fischbrötchen
Fischbrötchen essen, Karaoke singen & hoch hinaus.
Wer in Hamburg ist muss ein Fischbrötchen essen. So sind nunmal die Regeln, und da hatte ich mich dran zu halten. Das letzte Fischbrötchen liegt knapp 20 Jahre zurück, und ich denke so etwas hat immer einen Grund.
An den kann ich mich leider kaum noch erinnern, aber ich bin mir sicher, er hat irgendetwas mit dem Fisch auf dem Brötchen zu tun! Wie ihr im Video sehen könnt, liege ich da gar nicht so falsch.
Fischbrötchen essen gehörte zu einer der Challenges aus Hamburg die ich geschafft habe. Nach einer gewissen „Aufwärmphase“ und etwas Überwindung.
Schauts euch einfach selber an.
Es gibt eine Menge Dinge auf die ich mich freue wenn ich mal wieder in Hamburg sein sollte.
Ein Fischbrötchen zu essen gehört definitiv nicht dazu! Ich habe die Aufgabe abgehakt und kann mich nun den schönen Dingen des Lebens zuwenden.
Karaoke singen wo angeblich niemand singen kann
Karaoke singen zum Beispiel.
Mit irgendjemand hatte ich vor der Hamburgtour darüber geredet, daß ich ursprünglich mal vorhatte mit einer Gitarre durch die Republik zu tingeln, und dann vor aller Welt zu klimpern und zu singen.
Das Eine führte zum Anderen und schon war ich zwangsverpflichtet in einer Hamburger Karaoke Bar ein Liedchen zu trällern.
Was ja nicht so schlimm sein kann, denn der Begriff Karaoke muss ja für schrecklicher-Gesang-mit-jeder-Menge-Gänsehaut-für-die-Gäste stehen. Jedenfalls kannte ich das so aus dem Fernsehen. Und das lügt ja bekanntlich nicht. (Naja, gut. Es gibt diesen amerikanischen Spielfilm Traumpaare – Duets, in dem zum Beispiel Huey Lewis mitspielt und wo es um durch Karaoke-Bars tingelnde Supersänger geht, die da die Preisgelder abräumen.)
Außerdem kamen meine Infos aus dem Fernsehen der 90er Jahre und die liegen bekanntermaßen hinter uns.
Kurz und knapp: Huey Lewis war nicht da. Aber nachdem wir in die Bar hineinkamen und schon dachten, na das wird ja ein wunderbarer Abend, wurde die Anlage angemacht und Lenny Krawitz stand zusammen mit Alanis Morissete vor der Tafel mit dem Text, und die Beiden sangen mich in eine tiefe Depression.
Es gibt wirklich motivierendere Karaokesänger.
Aber die beiden oder insgesamt so 4-5 Sängerinnen und Sänger gehören in der Thai Oase (Reeperbahn, sorry, da kann so ein Laden wohl nicht anders heißen. Es gab keine Massage, es waren alle angezogen, und die Preise für die Getränke waren ganz normal und dementsprechend war der Inhalt exakt wie auf der Karte angegeben.) zu den Stammgästen.
Meine Motivation, mein Mut, meine Selbstüberschätzung waren innerhalb von 2 Liedern wie weggeblasen.
Und so mußten meine Begleitung (Holger von Reisetiger.net mit Freundin) und eine eher normale Karaokesängerin durch ihre Auftritte zeigen, daß niemand hier nach Sangeskunst bezahlen muss.
Dumm an der Challenge war dann nur noch, daß ich selber kein Lied auswählen durfte. Denn ausgesucht wurde es von einem weiteren Begleiter.
7 Stücke standen zur Auswahl und da ich partout nicht Wonderwall versauen wollte und die Bohemian Rhapsody spätestens seit Waynes World von einer Art Heiligenschein umgeben ist, blieb am Ende nur Losing my Religion von R.E.M..
Ein Song übrigens, der – wie es bei vielen von euch sicherlich auch einen gibt – eine wesentliche Rolle in meiner Vergangenheit spielt. Aber wer hält sich schon mit Kleinigkeiten auf.
Ihr braucht Mut, den Lautstärkeregler und eine ganze Menge Humor, wenn ihr euch das Karaokevideo anschauen möchtet. Kleine Ergänzung an dieser Stelle: Grundsätzlich bin ich ein Fan von Copyright und achte Künstler und ihre Werke. Das sorgt in diesem Fall aber auch dafür, daß ihr nur ein zusammengestückeltest Karaokevideo vorfindet.
Es zeigt aber schon, daß Michael Stipes und ich stimmtechnisch mehrere Lichtjahre voneinander entfernt wohnen. Und es zeigt, daß es einen Grund hat, warum manche Menschen fürs Singen und manche Menschen fürs Klappe halten bezahlt werden.
Ich wünsche viel Vergnügen und sage an dieser Stelle: Schlimmer gehts immer! (Video folgt!)
Michel, mein Michel
Die dritte Chalenge führte mich in luftige Höhen. Mit denen habe ich es ja nicht so. Es lag also nahe, daß ich sowas machen müßte. Hamburg ist zwar an der Küste, aber so 2-3 hohe Gebäude findet man auch dort.
Eines davon ist der Michel. Eines der Wahrzeichen der Stadt.
106 Meter hoch liegt die Aussichtsplattform, es sind 453 Stufen zu bewältigen und die Hamburger haben es immerhin geschafft noch einen Fahrstuhl einzubauen. (Ganz anders als die Kölner. 600 Jahre Bauzeit, und dann reichts noch nicht einmal für einen Fahrstuhl? Meine Güte!)
Die Höhe nicht, aber zumindest die sportliche Herausforderung hat mich gereizt, und für die Aussichtsplattform hatte ich mir als Strategie Augen zu und durch überlegt. (Hat nicht geklappt, so viel kann ich an dieser Stelle schon erwähnen!)
Der Eintrittspreis für den Turm liegt mit 5 Euro ähnlich hoch wie die Plattform, ermäßigt seid ihr immerhin noch mit 4 Euro dabei. Die Kirche scheint Geld nötig zu haben, das finde ich fast schon unverschämt.
Also gut, Ticket gekauft, losmarschiert.
Und gleich ein Glücksgefühl erlebt. Denn am Anfang steigt man die Stufen empor, und die Erbauer haben immer wieder Zwischenböden eingebaut. So mußte ich nicht besonders weit hinabblicken, und das Schwindelgefühl hielt sich in Grenzen.
Weiter oben ist den Baumeistern dann allerdings der Zwischenboden ausgegangen, und so wurden die rettenden Abschnitte deutlich weniger.
Außerdem fing das Treppengitter langsam an zu wackeln. Im Bereich wo oben der Fahrstuhl hält wurde es – für mich jedenfalls – zu einem Hin- und Herwanken vom Ausmaß eines Empire State Buildings. (Und ehrlich: Das Ding schaukelt ganz erheblich!)
Bis ich so weit oben war, hatten mich schon mehrere Touristen überholt, und ich denke jedem von denen war auf den ersten Blick klar: dieser Typ ist nicht schwindelfrei. Ich wich keinen Millimeter zur Seite, hielt krampfhaft das Treppengeländer umklammert und mühte mich wenigstens den Anschein zu wahren. Ihr seht es ja im Video wie gut mir das gelungen ist.
Ein Blick zum Niederknien
Ich war irgendwann oben. Bis dahin hatte ich mir entgegenkommende Touristen mit ordentlich österreichischem Akzent als Österreicher bezeichnet und auf Grund der Menge an Leuten die hinunterkamen nachgefragt, ob denn jetzt überhaupt noch jemand in Österreich sei?
Keine Ahnung war die mürrische Antwort. Sie würden das nicht wissen, schließlich kämen sie aus dem südlichen Bayern. Dumm gelaufen. Die Jungs würden mir oben auf gar keinen Fall hilfreich zur Seite stehen. Aber die waren ja ohnehin fertig mit der Aussicht und schon wieder unterwegs nach unten. Ich hatte den Spaß noch vor mir.
Natürlich bot sich mir oben ein Blick zum Niederknien. 106 Meter sind schon eine Höhe, aus der man über nahezu jede Stadt blicken kann. Ich kniete aber leider aus anderen Gründen als die meisten anderen da oben auf der zugigen Plattform. Für mich wackelte erstmal alles, aber das sind wir Höhenangstgeplagten ja gewohnt.
Zumindest kann ich mir sicher ein, daß ich ein paar andere Touristen belustigen konnte. Aber so zwei bis drei boten mir auch sofort Hilfe an. Viele andere rieten mir dazu, mich ordentlich festzuhalten. Top Tipp, danke. Wäre ich nie selber drauf gekommen!
Lange Rede, kurzer Sinn: Schaut euch das Video an, ich hab mir Mühe gegeben und am Ende stand ich recht sicher oben am Rand und starrte in die Tiefe. So wird es weitergehen und irgendwann stehe ich zB auf dem Donauturm in Wien, vollkommen angstfrei und schaue mir die Stadt in aller Ruhe aus luftiger Höhe an.
Wir sehen uns auf dem Weg!